R-Wert wegen gestiegener Testanzahl vorrübergehend auf 1

Vor zwei Tagen stieg der R-Wert wieder über 1. Wie hat das RKI das ermittelt?

Naja, von vorletzter zu letzter Woche hin stieg die Anzahl der Tests um über 40%!

Anteil positiver Tests ist also um 40 % gefallen. Was sagt das – gar nichts. Erweitere ich die Gruppe, die getestet wird, dann ändere ich die Fokussierung. Dies allein kann zu einer Änderung des Anteils an positiven Tests führen. Somit – eine Abschätzung des R-Werts ist somit unmöglich.

Gestern korrigierte das RKI den R-Wert 0.76. Außerdem hat sich die Berechnungsgrundlage geändert. Dazu Wieler, der RKI-Chef: „Die Berechnung des R-Werts hat sich nicht geändert, aber die Anzahl der geschätzten Neuerkrankungen.“
Das bedeutet, es wird irgendeine Anzahl zur gemessenen Zahl hinzuaddiert.
Somit: Ich kann mir einfach aussuchen, wie der R-Wert ist. Wenn die Bundesregierung einen höheren Wert will, dann erhöht man die Schätzzahl, wenn die Bundesregierung einen niedrigeren Wert will, dann senkt man die Schätzzahl.

Also, nachdem man schon sowieso keine belastbare Zahl bei R-Wert bestimmen kann, da man permanent und massiv Probennahme und Probengröße variiert (ohne für die Probengröße zu korrigieren), hat man eine Wünsch dir was-Konstante eingeführt, mit der man immer das gewünschte Ergebnis herbeiführen kann.

Vermutlich war die ganz, ganz tolle Bundesregierung nicht glücklich mit der 1, diese würde ja bedeuten, dass die ganz, ganz tolle Bundesregierung nicht, wie ansonsten ja immer, alles richtig macht.

https://www.n-tv.de/panorama/Deutschland-testet-weniger-auf-Corona-article21747393.html

https://www.merkur.de/welt/coronavirus-deutschland-berlin-nrw-rki-zahlen-tote-statistik-reproduktionszahl-kubicki-news-zr-13730761.html

https://www.youtube.com/watch?v=vS4DNnp8ZhM

Veröffentlicht von doktorcorona

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5 Kommentare zu „R-Wert wegen gestiegener Testanzahl vorrübergehend auf 1

  1. Der berüchtigte R-Wert ist eine makroskopische Größe etwa so, wie die Temperatur. Wenn in einem Wasserbehälter die Temperatur fällt, können kleine Molekülaggregate etwas heißer sein und andere etwas kühler. Die ziemlich gezackte Kurve der RKI-Daten ist zur Berechnung eines korrekten Werten nicht geeignet. Wenn man eine Epidemie modelliert, kann man einen R0-Wert annehmen. Um eine typische Verlaufskurve zu bekommen, muss R im Laufe der Zeit abnehmen, da sonst die Kurve der Neuinfektionen gegen Unendlich ginge. Genau bei Erreichen des Maximums ist R=1. Danach ist R kleiner als 1. Anders ausgedrückt: Beim exponentiellen Anstieg ist R>1, beim exponentiellen Abfall ist R <1. Man könnte R auch als Basis einer Exponentiialfunktion betrachten, bei der die Basis immer kleiner wird. Wie groß R beim Rückgang der Infektionsrate ist, spielt nur hinsichtlich der Geschwindigkeit eine Rolle.
    Anhand der Daten des RKI kann man feststellen, dass die Zahl der gemessenen Neuinfektionen bereits seit Mitte März zurückgeht – und das bei zunehmender Testtätigkeit. Ich hätte da eine einfache Frage an die Virologen und Epidemiologen: Nur 10% aller Deutschen lassen sich gegen Grippe impfen. Von einer Herdenimmunität kann man daher nicht ausgehen, zumal Grippeviren, wie auch Coronaviren sehr mutationsfreudig sind. Jetzt die Frage: Wie ist es unter diesen Umständen zu erklären, dass die jährlich immer wiederkehrende Grippewelle abebbt, ohne dass irgendjemand in Quarantäne geschickt wird und niemand Abstand hält und niemand einen Mundschutz trägt?

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    1. Danke für die Erklärung. Ich sags mal so, wenn man die folgenden Werte nicht kennt, dann ist die Aussagekraft des Werte den man nach Glätten erhalten hat – nutzlos, bzw. hängt davon ab, ob die Grundannhame stimmt. Da man aber nicht weiß, ob die Grundannahme stimmt, bleibt das weiterhin nutzlos.

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      1. Laut worldometers.info hatten wir gestern 1470 neu getestete Infektionen und 3380 neu gesundete. Aus diesem Zahlenverhältnis und der Tatsache, dass bei zunehmender Testhäufigkeit der Prozentsatz positiv getesteter zurückgeht kann man schließen, dass die Epidemie auf dem Rückzug ist und die Zahl der neu getesteten sich der zahl der nicht getesteten Infizierten langsam annähert. Die von einem Tag zum nächsten gesundeten + gestorbenen sind ja die, die sich 20 Tage zuvor von einem zum nächsten Tag infizierten. Derzeit gibt es um die 30.000 getestet aktiven Fälle. Die dürften sich in häuslicher Quarantäne oder in Behandlung befinden. Wenn die Dunkelziffer nur fünfmal so hoch wäre, wie oft geschätzt wird, dann würden 120.000 nichterkannte Infizierte ca 15.000 andere anstecken. In diesem Fall wäre die Reproduktionszahl 0,125!
        Es gibt zu viele Ungereimtheiten und Spekulationen auch von den Fachleuten. So ist die Frage, warum Kinder, denen man ein noch unausgereiftes Immunsystem zuschreibt, seltener erkranken. Auch das Konzept der Herdenimmunität muss hinterfragt werden. Selbst wenn man annimmt, dass bei einer Grippewelle zu den 10% der Geimpften noch einmal die gleiche Anzahl hinzukommt, die noch Immunität aus dem Vorjahr besitzt, lässt sich nicht erklären, warum trotz Imfung 2,4 von Hundert und ohne Impfung 6 von Hundert erkranken und der große Rest nicht.

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      2. Das ganze Ding wimmelt von Ungereimtheiten. Anfang ist die Übertragung von Mensch auf Tier. Man hat bei Tieren Viren gefunden die genetisch 94 % mit dem SARS-CoV-2 übereinstimmen. „Ganz nah“-verwandt.

        Klitzekleines Problem: Mensch stimmt zu 98,5 % (Mittel verschiedener Studien) mit dem Schimpansen überein. Die Virologen, die von einer engen Verwandschaft zwischen menschlichen und tierischen Coronaviren sprechen, die sollten mal in den Spiegel gucken und überprüfen, ob sie einen Schimpansen sehen. Dann könnte den auffallen, dass selbst 98,5% keine gigantische Übereinstimmung sind.

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